Wie surreale Traumwesen aus einer anderen Dimension, aber dennoch greifbar, plastisch und präsent erscheinen die Objekte der Kunstlerin Younghun Lee. Ungewohnt und fremd zeigt sich die Gestalt der Kunstwerke. Außergewöhnlich und meist von einer gewissen Leichtigkeit durchdrungen sind auch die gewählten Materialien: Textilien, die einmal Kleidungsstucke gewesen waren und nun in einen völlig anderen Kontext gestellt werden. Luft, Draht, Polyuretanschaum oder Kunstharz werden in einem Transformationsprozess zu einer durch und durch gegenwärtigen Kunstform gewandelt. Schwer wurde man sich tun, wollte man versuchen die Arbeiten mit tradierten klassischen kunsthistorischen Gattungsbegriffen zu beschreiben. Vielmehr ist es deren Kennzeichen, sich solcher Betitelungen zu entziehen und eine völlig neue und zeitgemäße Art von Kunst zu sein. Ihre Aufgabe ist es, uns nicht nur in der Rolle des Betrachters zu belassen und zu umgarnen. Vielmehr werden wir zum Komplizen, ja sogar zum Protagonisten in diesem hochkunstlerischen Verwirrspiel.

 

Dr. Teresa Bischoff 

 


 

 

Sie lässt plastische Figuren entstehen, die auf den ersten Blick fremd anmuten und auf den zweiten den Schaffensprozess aus einer direkten Auseinandersetzung mit dem Menschen begründen. Während die frühen „Atemarbeiten“ das Dehnen der Haut aus ihrer Erfahrung nach einer Operation thematisieren, entstehen die aktuellen Arbeiten aus der „zweiten Haut“ nämlich Textlilien, die mit Menschen in Berührung gekommen sind, wie etwa Kleidungsstücke oder Decken. 

 

 Dr. Isabelle von Marschall I Kuratorin des Kunstpreises der Erzdiözese Freiburg

 

 

 

 


Sinnlich verwirrend und fremd verweigern sich die Objekte der Künstlerin scheinbar jeder

Interpretation. Vielmehr lotet sie auf eine sehr zeitgenössische Art und Weise die Grenzen

der Plastik auf zahlreichen ästhetischen Ebenen wie dem Material, der Form b is hin zur

Statik aus und lässt so Gebilde entstehen, die dem Betrachter den Raum für ein sinnliches

Verwirrspiel eröffnen.“

-

Dr. Veronika Schlör